Deutsche Teams feiern Doppel-Europameistertitel!
geschrieben von Christian Kadgien:
Das Finale – Das Duell der Linkshänder
Beim Jugend Europapokal trafen Martin Pühringer und Rouven Kadgien im Alter von 14 Jahren das erst Mal auf einander. Damals konnte Rouven mit der mU14 SHTV Landesauswahl knapp gewinnen. Im Laufe der letzten Jahre trafen die beiden erfolgreichen Linkshänder häufiger in brisanten internationalen Duellen aufeinander, meistens mit dem besseren Ende für Kadgien.
Nur 2018 bei der Europameisterschaft in Jona musste Rouven Kadgien mit dem deutschen U21 Team der geballten Offensivpower des Austria Teams (3 Angreifer standen zu dem Zeitpunkt bereits im A Kader) geschlagen geben.
Beim letzten Aufeinandertreffen im Juniorenbereich bei der Europameisterschaft der U21 konnte Rouven Kadgien seine Extraklasse eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Trotz der längeren Offensivpause konnte Kadgien besonders im Endspiel eine unerwartet souveräne Leistung abrufen. Verstärkt durch eine überragende Defensivleistung seiner Teamkollegen lief der gebürtige Pinneberger zur Höchstform auf und konnte, im direkten Endspielduell, seinem gegenüber M. Pühringer klar die Schau stehlen.
Mit einer fast fehlerfreien Offensivleistung und spektakulären Abwehraktionen konnte der Kellinghusener Bundesligaspieler seinen Traum von zweiten EM Gold mit der U21 Nationalmannschaft verwirklichen. Was für ein Abschied aus dem U21 Bereich. Die zahlreichen Zuschauer hatten auf eine enges Match gehofft, aber daraus wurde nichts, weil Team Deutschland zum Höhepunkt des Events eine Topleistung abrufen konnte und die Österreicher über die minimale Distanz von drei Gewinnsätzen an die Wand spielte.
Die Alpenländer standen durch das starke Angriffsspiel ständig unter Druck und fanden kaum Zugriff zum Spiel.
Besonders das 11:3 im zweiten Satz war eine klare Machtdemonstration. Beim Team Germany standen im Finale nur Erstligaakteure in der Starting Five und auch auf der Bank standen den beiden Bundestrainern Hartmut Maus ( Solingen ) und Roland Schubert ( Berlin ) noch weiter Ausnahmespieler wie Johannes Jungclaussen vom TSV Pfungstadt, einer der besten Mannschaften der Welt, zur Verfügung.
Trainer Hartmut Maus : „Wir wollten Rouven trotz seiner Verletzung unbedingt dabei haben. Und er hat das Vertrauen wiedergegeben. Er stand als richtiger Kapitän auf dem Platz und hat großartig gespielt“, gab es ein großes Lob von Hartmut Maus, der im gleichen Atemzug das gesamte Team einbezog. „Was die Jungs geleistet haben war echt stark. Wir standen sehr stabil, der Sieg war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr“, so der Trainer.
Mit Marten Kabbe kam auch noch ein weiterer Kellinghusener Erstligaspieler in Tschechien in der Vorrunde zum Einsatz und überzeugte mit einigen starken Defensivaktionen.
Stimmen zum EM Verlauf
Marten Kabbe: „Die Stimmung war einfach super und es hat sehr viel Spaß gemacht mit den Jungs an diesem Event teilzunehmen. Das ich so viele Spielanteile bekommen habe hatte ich nicht erwartet, umso glücklicher bin ich bei meinem ersten Einsatz im U21 Nationalteam, gleich mit diesem Erfolg nach Hause zu fahren. Auch die Rahmenbedingungen in Tschechien waren sehr gut. Unsere tschechischen Sportsfreunde haben alles aufgeboten, um eine tolle EM auf die Beine zu stellen “.
Rouven Kadgien: „Im Endspiel hatte ich mit deutlich mehr Gegenwehr von der Österreichern gerecht. Bei uns lief es gleich von Beginn an hervorragend. Durch unsere gute Defensivarbeit kamen meine Teamkollegen immer wieder unbedrängt zu guten Vorlagen, die mich und meinen Angriffspartner Hauke Rykena gut in Szene setzten. Auch in meinem Servicespiel lief mir alles von der Hand, wodurch die Gegner permanent unter Druck waren. Wir wurden mit jeden gelungenen Spielzug sicherer und ließen unserem Endspielgegner kaum Chancen, dass eigene Spiel aufzubauen. Das war vor dem Spiel nicht so zu erwarten. Umso mehr freut es mich, dass ich bei meinem letzten Juniorenländerspiel eine solch starke Leistung abrufen und dadurch einen großen Beitrag zu diesem klaren Sieg beisteuern konnte. Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft war, wie in allen Nationalmannschaften, in denen ich in meiner sechsjährigen Zeit als Nationalspielergespielt habe, einfach auf den Punkt. Somit muss ich an dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an alle Mitspieler und Trainer loswerden, die zu diesem Erfolg beigetragen haben
Vorrunde am Freitag 19. Juli 2019
Gegen die Schweiz sollte Rouven erst mal geschont werden. Durch die stark aufspielenden Eidgenossen ging das Konzept der Trainer nicht auf, so dass Rouven schon gleich zum Beginn des zweiten Satzes aufs Spielfeld geschickt wurde. Kurze Zeit später kann auch sein Vereinskollege Marten Kabbe auf der hinten rechts Position zum Einsatz. Durch die Umstellung fand Deutschland besser ins Spiel und konnte das Ruder erfolgreich rumreißen.
Gegen die leicht favorisierten Österreicher stand der Kapitän Rouven Kadgien zusammen mit Marten Kabbe dann von Beginn an in der Startaufstellung. Das österreichische Team fand schneller ins Spiel und konnte folglich den ersten Satz ( 9:11 ) für sich entscheiden. Mit einigen Umstellungen ( u.a. kam Johann Habenstein für Marten K. ins Team ) reagierte das Trainerteam und das Spiel der deutschen Mannschaft wurde immer besser. Angeführt von einem stark aufspielenden Rouven konnte man die Alpenländer mit zunehmender Spieldauer immer mehr in die Defensive drängen und verdient als Sieger vom Platz gehen.
Nach den beiden hart umkämpften Vorrundensiegen qualifizierte sich Team Germany für das Finale am Samstagnachmittag.
Ergebnisse:
Vorrunde
Deutschland – Schweiz 3:1 ( 7:11 / 11:7 / 11:9 / 13:11 )
Deutschland – Österreich 3:1 ( 9:11 / 11:8 / 11:6 / 11:8 )
Finale: Deutschland – Österreich 3:0 ( 11:7, 11:3, 11:7 )
Spielberichte DFBL von Sönke Spille
U21-EM: Deutschland lässt Österreich keine Chance – Europameister
Lazne Bohdanec (DFBL/ssp). Die Deutsche U21-Nationalmannschaft hat sich den Europameistertitel zurückerkämpft. Gegen Vorjahressieger Österreich gewann das Team mit einer beeindruckenden Vorstellung glatt in drei Sätzen (11:7, 11:3, 11:7).
Bundestrainer Hartmut Maus setzt in diesem Endspiel auf Hauke Rykena und Rouven Kadgien im Angriff, Zuspieler Hauke Spille sowie Johann Habenstein und Manuel Kögel in der Abwehr. Und diese Fünf starten deutlich besser in das Finale als Gegner Österreich, der an diesem Tag bereits beim 3:0-Halbfinalsieg gegen die Schweiz gefordert war. Gleich zwei Eigenfehler der österreichischen Angreifer Martin Pühringer und Lukas Eidenhammer, dazu großartige Abwehrszenen der deutschen Mannschaft sorgen zur 5:1-Führung – das Austria-Trainerteam nimmt Auszeit. Für Rot-Weiß-Rot läuft es in der Folge etwas besser, dichter als zwei Punkte (8:6) kommen sie den Deutschen in diesem Satz aber nicht mehr. Als Matthias Aichberger, nach klasse Rettungstat seines Teamkollegen, einen Ball von unten ins seitliche Aus spielt führt Deutschland 10:6. Direkt im Anschluss landet die Angabe von Martin Pühringer genau an der gleichen Stelle: Satz eins geht an Deutschland.
Österreich startet mit einem 1:0 in den zweiten Satz – danach läuft es wieder wie zuvor. Die deutsche Abwehr steht unfassbar sattelfest, die österreichischen Angreifer beißen sich die Zähne aus. Dabei produzieren sie wieder zu viele Eigenfehler. Nach einem kurz gespielten Ball gibt es Abstimmungsschwierigkeiten bei den Austria-Spielern – 5:2 Deutschland, Auszeit Österreich. Doch auch davon lässt sich Deutschland nicht aus dem Tritt bringen. Die Annahmen sind stark, das Zuspiel liegt für Hauke Rykena und Rouven Kadgien fast immer auf einem halben Meter. Rykena hat dabei die perfekte Länge heraus, spielt immer wieder knapp auf die Grundlinie. Auch einen Ball, den die Österreicher bereits im Aus wähnen, fällt noch auf die Linie. Nach einem Leinenball von Lukas Eidenhammer, der die Angabe von Martin Pühringer übernommen hat, steht es 10:3. Eine Ausangabe direkt im Anschluss sorgt für die 2:0-Satzführung für Deutschland.
Auch Satz drei beginnt mit österreichischen Eigenfehlern. Das deutsche Team hat den Gegner so im Griff, dass sie kaum zur Entfaltung kommt. Als es Österreich nach einem 1:3-Rückstand versucht zu verkürzen, schafft sogar den 5:5-Ausgleich, danach schwinden die Hoffnung aber, noch einmal zurückzukommen. Der große Vorteil der Deutschen: Sie geben keinen Ball verloren, nach einem Punkt von Rouven Kadgien und einem österreichischen Leinenball steht es 9:6. Österreich nimmt noch einmal Auszeit. Nach einem zu weit gespielten Ball der Österreicher steht es 10:6 für Deutschland – drei Matchbälle. Den ersten wehrt Österreich noch ab, den zweiten verwandelt Rouven Kadgien mit einer beeindruckenden Angabe.
Deutschland – Österreich 3:0 (11:7, 11:3, 11:7)
Es spielten: Rouven Kadgien, Hauke Rykena, Hauke Spille, Manuel Kögel, Johann Habenstein
Frauen-EM: Deutschland jubelt erneut über EM-Titel
Lazne Bohdanec (DFBL/ssp). Titelverteidigung geglückt: In einem spannenden Finale gegen Österreich holt sich die deutsche Nationalmannschaft der Frauen den elften Titel der Historie. Nach einem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich dreht die Mannschaft von Bundestrainerin Silke Eber noch einmal auf und steht zum dritten Mal in Folge ganz oben auf dem EM-Podest.
Deutschland – Österreich 3:1 (11:8, 9:11, 11:7, 11:8)
Es spielten: Sonja Pfrommer, Svenja Schröder, Anna Lisa Aldinger, Hinrike Seitz, Annika Bösch, Henriette Schell