Männerteams starten in verkürzte Bundesliga-Saison
Mannheim/Brettorf (DFBL/aga/ssp). Es war der letzte große sportliche Höhepunkt in ganz Deutschland vor dem Corona-Lockdown: Am 7. und 8. März gingen in Mannheim die Deutschen Hallenmeisterschaften der Faustball-Männer über die Bühne. Bereits ein Wochenende später war an Faustball nicht mehr zu denken.Am kommenden Samstag steht nun der 1. Bundesligaspieltag einer verkürzten Feldsaison 2020 auf der Agenda.
Und auch wenn so vieles anders ist – Andreas Gruber und Sönke Spille und Andreas Gruber bei den Männern und Sönke Spille bei den Frauen geben vor dem Saisonstart auf der DFBL-Seite einen kurzen Überblick über die Teams.
Hier Auszugsweise die Einschätzungen der männlichen und weiblichen Nordteams:
1. Bundesliga Nord Männer
Alle Teams steht eine reduzierte Runde, mit zwei Qualifikationsspieltagen für die Deutsche Meisterschaft am 5./6. September in Kellinghusen bevor. Dabei gilt sowohl im Norden als auch im Süden: Aus den zwei Vierergruppen an Spieltag eins qualifizieren sich jeweils die drei besten für den zweiten Spieltag und ermitteln hier die drei Teams für die DM-Endrunde in Schleswig-Holstein. Angst um den Abstieg muss sich dabei keines der Teams machen. Das DFBL-Präsidium hat entschieden, dass es in dieser Saison keinen Absteiger geben wird.
Als einziges Erstligateam hat sich der Leichlinger TV entschieden, nicht an der verkürzten Spielrunde teilzunehmen. Konsequenzen wird es für den LTV keine geben – in der Feldsaison 2021 gehören die Rheinländer wieder zum Starterfeld. Stattdessen wird der MTV Vorsfelde, der an den Aufstiegsspielen knapp den Sprung in Liga eins verpasst hatte, aufrücken. Gespielt wird in Brettorf, Berlin (1. Runde) und Hannover (2. Runde).
Gruppe A (Samstag, 1. August, Berlin)
VfK Berlin
Der Feld-Vizemeister ist seit rund vier Wochen wieder im Training – muss aber personell zwei langjährige Leistungsträger ersetzen. Lukas Schubert und Tobias Andres stehen für die Sommersaison nicht mehr als Spieler zur Verfügung, damit verbleibt der bisherige Kader aus Sascha Zaebe, Daniel Hlebaroff, Jonas Brune sowie Manuel und Sebastian Kögel. Letztgenannter soll im Angriff erstmals Unterstützung von Lauritz Schubert erhalten. Als Backup steht zudem Jascha Ohlrich wieder zur Verfügung, der auch die Rolle des Trainers übernehmen wird.
TK Hannover
Für die Leinestädter geht es in die dritte Feld-Bundesligasaison in Folge – und das wieder mit personellen Änderungen. Tim Vollmer spielt die Sommersaison, wie vereinbart, bei seinem Heimatverein TuS Spenge. Dafür stößt mit Leon Riederer ein Spieler aus dem erweiterten Kader der U21 vom MTV Vorsfelde zu den Klubberern. Außerdem soll Jan Bozionek, nach einem Auslandssemester im Winter, die Abwehrkette des TKH wieder stärken.
Berliner TS
Dank des Klassenerhalt der Turnerschaft in der Relegation (Aufstiegsspiele) ist die Hauptstadt weiterhin mit zwei Mannschaften vertreten. Das BTS-Team hat mit dem Training unter Auflagen Ende Mai begonnen, Spielformen sind aber erst seit wenigen Wochen möglich. Der Kader aus der Hallenrunde – in der man als Schlusslicht abstieg – ist unverändert. Dazu soll Nachwuchsspieler Johann Böttcher in den Kader integriert werden. Als Ziel wurde sich das Weiterkommen in die Zwischenrunde gesetzt.
MTV Vorsfelde
Seit zehn Jahren ist der Klub aus Wolfsburg fester Bestandteil der 2. Bundesliga Nord – mit einjähriger Pause. Schließlich schnupperte die Truppe bereits 2013 Erstligaluft. Ein weiteres Jahr hätte noch dazu kommen können – doch der MTV scheiterte zuletzt dreimal bei den Aufstiegspielen. Nun gibt es als Nachrücker doch noch die Chance in der Feldsaison Spiele mit Wettkampfcharakter zu bestreiten. Dem langjährigen Coach Frank Kuwert-Behrenz steht seit Jahren ein nahezu identischer Kader zur Verfügung, zu dem auch der namibische Nationalspieler Gian Rudolph zählt. Zur kommenden Spielzeit wechselt nur Leon Riederer zum TK Hannover – für den MTV wäre schon da Überstehen der ersten Quali-Runde ein Erfolg.
Gruppe B (Samstag, 1. August, Brettorf)
TSV Hagen 1860
Die Westfalen sind bekannt für ihre frühe Saisonvorbereitung – und dank der vergleichbar schnellen Lockerungen in Nordrhein-Westfalen konnte der TSV auch schon in der zweiten Maiwoche mit dem Training beginnen. Dabei stehen wie schon in der Hallensaison – als die erste Qualifikation zu einer Hallen-DM seit 20 Jahren gelang – neun Spieler zur Verfügung. Die interessanteste Personalie gibt es stattdessen neben dem Spielfeld. Hartmut Maus, Nationaltrainer der U21-Junioren und Co-Trainer Deutschlands weiblichen U18, wird gemeinsam mit Dirk Schachtsiek und Andreas Schmitz das Trainer-Trio der Sechziger bilden.
VfL Kellinghusen
Als Training für die Heim-DM kann der VfL Kellinghusen in die beiden Quali-Spieltage gehen. Als Ausrichter haben die Störstädter ihr DM-Ticket bereits in der Tasche. Zum Trainingsstart Anfang Mai nicht mehr dabei ist Dirk Sager, der seine Karrire beendet hat, und Tom Kröger, der aus familiären und beruflichen Gründen auf dem Feld vorerst kürzer tritt. Ansonsten ist der Kern der Mannschaft um die beiden Angreifer Rouven Kadgien und Sascha Heidrich zusammengeblieben und wird durch Tobias Jung (in der Halle aus Eschhofen gekommen) und Nachwuchsspieler Till Pietsch ergänzt. Als Trainer gibt Thorsten „Theo“ Holst seit der Hallensaison vorallem seine Erfahrungen im Angriffsbereich weiter.
TV Brettorf
Der Generationswechsel ist gelungen: Nur zwei Jahre nachdem sich die etablierten Spieler um Christian und Tobias Kläner sowie Tim Lemke aus dem Erstligakader verabschiedet haben, hat Coach Klaus Tabke aus dem talentierten Nachwuchs eine Mannschaft mit DM-Format geformt. Die Truppe um Kapitän Malte Hollmann geht nach DM-Bronze in der Halle in unveränderter Formation in die Feldsaison.
Ahlhorner SV
So lange um den Klassenerhalt musste der Ahlhorner SV schon lange nicht mehr: Erst im Saisonendspurt konnte das Team um Nationalspieler Tim Albrecht den Ligaverbleib sichern – und dürfte froh sein, dass es auf dem Feld keinen Absteiger gibt. Angreifer Christoph Johannes fällt verletzungsbedingt weiter aus, dafür springt Nachwuchstalent Jan Hermes in die Bresche. Ansonsten bleibt der Kader unverändert.
1. Bundesliga Nord Frauen
Wie bei den Männern gibt es dabei auch für die Frauenteams eine reduzierte Spielrunde mit zwei Qualifikationsspieltagen für die Deutsche Meisterschaft am 5./6. September in Kellinghusen. In drei Dreiergruppen schaffen dabei die jeweils zwei besten Mannschaften den Sprung zur zweiten Runde – und ermitteln hier die drei DM-Teilnehmer für den Norden und den Süden. Absteiger – das hat das DFBL-Präsidium bereits vorzeitig entschieden – wird es in dieser Saison keine geben.
Gruppe A (Sonntag, 2. August, Schneverdingen)
TV Jahn Schneverdingen (Trainingsstart: Mitte Mai)
Der Vizemeister greift an: Sowohl in der vergangenen Feld- als auch in der Hallensaison haben es die Heidschnucken zwar ins DM-Finale geschafft, im Kampf um den Titel aber den Kürzeren gezogen. Nun nimmt das Team den nächsten Anlauf. Angreiferin Aniko Müller ist auf dem Feld, wie gewohnt, wieder an Bord. Und somit kann der TV Jahn mit Müller, Theresa Schröder (diese Saison im Angriff und nicht in der Abwehr), Hinrike Seitz, Luca von Loh, Annika Bösch und Laura Kauk gleich sechs Spieler aus dem erweiterten A-Kader aufbieten. Mit Helle Großmann kommt sogar noch eine weitere Spielerin hinzu. Sie ist für die Spieltage aber, genauso wie Zoe Kleiböhmer, Nathalie Domurath und Kimberly Groß, nur als Ergänzungsspielerin eingeplant, da sie sich auf die U18-DM im September auf eigener Anlage vorbereiten.
TSV Bayer 04 Leverkusen (Trainingsstart: Mitte Mai)
Mächtig Bewegung ist im Leverkusener Kader. Mit Jana und Lina Hasenjäger sowie Katja Hofmann zieht es gleich drei Stammspielerinnen zum Ohligser TV in der zweiten Liga. Dafür rücken mit Ronja Müller Jana Schmidt und Marcela Heck in die Erstligamannschaft auf – und Angreiferin Marie Hodel, die zuletzt sporadisch ausgeholfen hat, steht Trainer-Duo Kerstin und Jörg Müller wieder zur Verfügung.
SV Düdenbüttel (Trainingsstart: Anfang Mai)
Der Traditionsklub ist wieder erstklassig: Vier Jahre nach dem letzten Abstieg darf Düdenbüttel wieder im Oberhaus antreten. Nun will sich der dreimalige Hallenmeister mit seinem eingespielten Team, das seit Jahren in unveränderter Formation antritt, auch über die Saison 2021 hinaus in Liga eins festbeißen. Fehlen wird in dieser Spielzeit Zuspielerin Lena Brünjes, dafür gehört seit der Hallensaison U18-Europameisterin Mara Zastrow zum Kader. Am ersten Spieltag wird zudem mit Melissa Leopold eine weitere U18-Nationalspielerin das Team im Angriff unterstützen.
Gruppe B (Sonntag, 2. August, Ahlhorn)
Ahlhorner SV (Trainingsstart: Mitte Mai)
Dass sie in diesem Jahr die Gejagten sein würden, damit hätten die Ahlhornerinnen zu Beginn der vergangenen Spielzeit sicherlich nicht gerechnet. Nach dem DM-Titel in Kellinghusen, klappte es unter dem Hallendach zudem mit der Bronzemedaille. Dort dabei war noch Pia Neuefeind, die nun aber zum TV Unterhaugstett zurückkehrt. Ebenfalls fehlen wird Felicia Gißler, die bei einem Testspiel gegen den TV Brettorf zwar zum Einsatz kam, nach ihrem Kreubandriss aber noch geschont werden soll. Dafür wird Nachwuchstalent Jordan Nadermann das Team wieder unterstützen.
SV Moslesfehn (Trainingsstart: 20. Mai)
Eines wird beim SV Moslesfehn wie bei kaum einem anderen Team so groß geschrieben: Kontinuität. Auch zur Feldsaison – bereits die 21. in Folge für die Mossis – gibt es sowohl auf als auch neben dem Spielfeld keine Veränderungen.
Wardenburger TV (Trainingsstart: Anfang Mai)
Die Zahl der Bundesliga-Mannschaften aus dem Landkreis Oldenburg wächst: Nach Ahlhorn, Moslesfehn und Brettorf gehört nun auch der Wardenburger TV zur Beletage des Frauenfaustballs und sorgt für ein Oldenburger Quartett. Nach einigen gescheiterten Versuchen bei den Aufstiegsspielen kann die Abteilung, die vor 20 Jahren wieder zum Leben erweckt wurde, sich nun auf Duelle mit der Erstligakonkurrenz freuen. Neben dem Stammpersonal der vergangenen Jahre kann der WTV dabei auch auf die erfolgreichen Spielerinnen der derzeitigen U18-Mannschaft zurückgreifen. Das Ziel? Bei den arrivierten Landkreis-Konkurrenten für mächtig Gegenwind sorgen.
Gruppe C (Sonntag, 2. August, Hannover)
TK Hannover (Trainingsstart: 8. Mai)
Zweimal Platz sieben: Seit dem Aufstieg 2017 haben die Klubberinnen auf dem Feld bisher zweimal nur hauchdünn die Klasse gehalten. Für die Saison 2020 kann die Truppe um Kapitänin Charlotte Salzmann nun befreit aufspielen. Dafür stehen Suse Schulz und Tim Krause der Kader der vergangenen Hallensaison zur Verfügung, als der TKH die Saison auf Platz fünf beendete.
VfL Kellinghusen (Trainingsstart: 11. Mai)
Die DM-Qualifikation ist der Mannschaft zwar nicht mehr zu nehmen, doch die Störstädterinnen wollen trotzdem alles daran setzen, sich auch sportlich für die nationalen Titelkämpfe zu qualifizieren. Zumal man die vergangenen beiden Spielzeiten möglichst schnell vergessen möchte. Zwar schaffte es der VfL bei der Heim-DM bis ins Halbfinale, in der Liga stand aber nur ein durchwachsener sechster Platz zu Buche. Und unter dem Hallendach (7. Platz) konnte der Klassenverbleib nur dank des Satzverhältnisses geschafft werden. Betreut wird das Team diese Saison von Torbjörn Schneider und Marten Kabbe. Sie haben den gewohnten Kader zur Verfügung, der an der DM noch durch Angreiferin Annika Rennekamp ergänzt wird.
TV Brettorf (Trainingsstart: Anfang Mai)
In letzter Sekunde rutschten die Brettorferinnen am letzten Spieltag der vergangenen Hallensaison aus den DM-Rängen. Umso motivierter geht das Team um Hauptangreiferin Laura Marofke nun in verkürzte Spielzeit unter freiem Himmel. Der sechsköpfige Kader aus der Halle bleibt für die fünfte Feldsaison in Folge dabei bestehen.